Die Gründung der Nidderau-Borussen jährt sich 2022 zum zehnten Mal. Schon seit neun Jahren beteiligen sich die engagierten Fußballfans an der Reinigung von Stolpersteinen in Nidderau. Am Montag, den 13. Juni 2022, verhalfen die Schwarz-Gelben insgesamt sieben Gedenksteinen in Heldenbergen und Windecken zu neuem Glanz.
„Die Stolpersteine erinnern an Menschen, die im Leben standen und dazugehörten, bis sie verschleppt, misshandelt und ermordet wurden“, erklärt der Vereinsvorsitzende Peter Schmitt. „Wir wollen dazu beitragen, dass ihr Schicksal nicht in Vergessenheit gerät.“
Eine der Gedenktafeln in Windecken war anscheinend bereits kürzlich von einer unbekannten Person poliert worden, was die Freiwilligen des BVB-Fanclubs freute. Sie musste nur leicht nachgereinigt werden.
Da die in die Fußgängerwege eingelassenen Messingtafeln stark nachdunkeln, bleiben die Inschriften nur gut lesbar, wenn sie regelmäßig gesäubert werden.
Seit 2013 polieren die Nidderau-Borussen daher Jahr für Jahr die Stolpersteine für Emanuel, Sara, Erna und Hedwig Scheuer in der Straubelgasse in Heldenbergen. Im Jahr 2020 übernahmen sie zusätzlich Putzpatenschaften für die Gedenksteine für Julius und Johanna Reichenberg sowie für Selma Kahn in der Glockenstraße in Windecken.
Die Stolpersteine sind ein Projekt des Kölner Künstlers Gunter Demnig zum Gedenken an Opfer der nationalsozialistischen Unrechtsherrschaft. Der Bildhauer verlegte in den Jahren 2008 bis 2011 insgesamt 80 der pflastersteingroßen Messingtafeln in Windecken, Ostheim und Heldenbergen. In Nidderau koordiniert Dr. Ralf Grünke von Anfang an die Verlegung und Reinigung von Stolpersteinen. Der Politikwissenschaftler gehört selbst schon seit deren Gründungsjahr den Nidderau-Borussen an.
Quelle: Dr. phil. Ralf Grünke